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Happy Yoiul YC121! - Druckversion

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Happy Yoiul YC121! - Mac - 18.12.2020

Huhu!
Hier meine Fanfiction zum Sprachspiel :)

Wörter:
BerufMärchenSchlittenFeindStreichholzMurmeltierKastanieSchachtelSeifeTruhe

Happy Yoiul YC121!

atar. Jeder in New Eden kennt diesen Planeten als unsere Heimat; den Minmatar. Sie behaupten, dass wir ein Kriegerisches Volk seien. Dabei vergessen unsere Feinde, dass es einen Unterschied macht, ob man für seine Heimat und damit mit Stolz und Tapferkeit kämpft oder ob man einfach nur so aus Spaß kämpft. Seit ich klein bin höre ich immer wieder die alten Geschichten - die Märchen - von früher: Von der Erde und wie sie mal war. Heute aber, 25 Jahre Später, wir schreiben das Jahr YC121, denke ich kaum noch an diese Märchen. Aber sie sind dennoch immer wieder präsent. So auch heute.
Ich war mit meiner Reaper (der ich den Namen "Utopia" gegeben hatte) auf dem Weg nach Jita; einem System weit im Raum der Caldari. Ich muss an dieser Stelle anmerken dass ich persönlich nichts gegen die Caldari habe, aber einige aus meinem Volk schon. Ich selber komme mit ihnen recht gut klar. Nicht zuletzt weil ein Teil meiner Verwandten den Caldari angehört. Draconia Tijandor zum Beispiel ist die Tochter der Schwester meiner Mutter, demnach ist sie meine Cousine. Aber so recht steige ich da auch nicht durch. Ich heiße übrigens Yua-Cascada Tijandor und bin - wie ihr vielleicht schon erahnt - eine Minmatar. Ich bin eine Capsuleer-Pilotin, was man durchaus als meinen Beruf ansehen könnte. Wir Capsuleer-Piloten sind jedoch keine normalen Menschen, wir sind viel mehr als das, wir sind Klone unserer selbst. Wann immer ein Klon von uns getötet wird, wird unser Bewusstsein in einen neuen Klon-Körper geladen und wir wachen auf als sei nichts gewesen. Da ich noch nicht lange eine Pilotin bin habe ich diese Erfahrung noch nicht machen dürfen und ich bin ehrlich, ich kann darauf auch gut verzichten.

Da wir derzeit in New Eden das Yoiul-Fest feiern, möchte ich euch gerne eine kleine Geschichte erzählen. Eines der Märchen, die meine Oma mir immer zu dieser Zeit erzählt hatte. Aber alles hübsch der Reihe nach!

Aura - mein Bordcomputer und gleichzeitig auch meine Co-Pilotin - schien die ganze Zeit über geschlafen zu haben. Sie erwachte aus ihrer Trance und sprach wieder mit mir. "Docking Vorgang eingeleitet", sagte sie im gewohnt trockenen Tonfall. Ich musste lächeln und schloss in meiner Capsel sie Augen. Mein Atem wurde wieder ruhiger, als ich das vertraute ziehen des Traktrorstrahls der Station an meinem Schiff spürte. Es mag für Außenstehende seltsam klingen, aber meine Utopia und ich sind eine Einheit. Ich steuere das Schiff mit meinen Gedanken und meinen Bewegungen. Man kann behaupten dass ICH das Schiff BIN! Und nicht umgekehrt. Als ich die Augen wieder aufmachte sah ich in die blauen Augen meiner Co-Pilotin. Aura lächelte sanft - wenn man das so nennen wollte. "Willkommen in Ytiri, Captain", sagte sie. "Danke, meine Liebe", murmelte ich und reckte mich. "Was steht hier für uns an?", fragte ich Aurora. Sie schloss kurz die Augen und blickte mich dann wieder ernst an. "Das Paket abgeben und wieder verschwinden", meinte sie nur. Ich hob eine Augenbraue. "Realy?", machte ich und lachte.
Das war alles? Wow! Ich hatte ja mit allem gerechnet aber nicht mit sowas. Ein Botengang. Wie spannend. Nicht! Aber egal. Auftrag, war Auftrag. Und daran lies sich nichts ändern. Ich erhob mich aus meinem Sessel. Ich spürte, das vertraute zucken, das durch meinen Körper ging, wenn die Kabel sich zurück zogen. Mit einem leisen KLICK verschwanden sie in der Rückenlehne meines Sessels. Ich selber erhob mich und griff nach meiner Jacke. Ich zog sie über und verlies meine Capsel, um mich ins zu Hangar zu begeben um das Paket zu holen.
Das allerdings stellte sich als schwieriger heraus, als ich dachte. Aura hatte eine seltsame Auffassung von Paket. Das hier war ein Schrank, von einem Paket! "Aura!", rief ich meine Assistentin herbei. Sie projizierte sich als Hologramm an meine Seite. "Ja, Captain?" Ich sah sie verärgert an. "DAS nennst du ein Paket?", wollte ich wissen und konnte den Ärger nicht aus meiner Stimme verbannen. Aura zuckte die Schultern. "Ja, Captain", sagte sie gewohnt ruhig, was mich noch wütender machte. Ich stemmte die Hände in die Hüften. "Und wie deiner Meinung nach soll ich dieses Monster hier raus bekommen?" Vielleicht war ich etwas zu schroff mit Aura, aber sie kannte mich ja nun schon etwas. Wir hatten gemeinsam die Ausbildung durchlebt und sie war eigentlich immer für mich da, wenn ich meine Flugstunden hatte. Aura jedenfalls zeigte sich unbeeindruckt. Ihre Augen ruhten auf mir, als hätte ich nicht grade einen Gefühlsausbruch gehabt. "Soll ich Ihnen einen Schlitten bringen lassen?", fragte Aura. Was war denn das jetzt wieder? Wollte sie mich weiterhin verärgern? Ich beschloss nicht weiter nach zu fragen. Das brachte bei Aura eher wenig. Ich wusste, dass ich gegen meine Co-Pilotin eher den Kürzeren ziehen würde. Daher schwieg ich und nickte nur einfach. Aura flackerte und verschwand. An ihrer Stelle materealisierte sich eine Art Transportschlitten. Er war aus Metall und glänzte silbern im Licht des Hangar. Beim genaueren Hinsehen, konnte ich erkennen, dass das Gefährt über dem Boden schwebte. Na, das war ja mal praktisch! Den Transportschlitten schob ich zu dem Paket und lud es auf. "Aura? Wo soll der Schrank eigentlich hin?", fragte ich. Aura antwortete nicht sofort, dann aber sprach sie wieder. "Sektor 3G, Ebene Rot", sagte sie. Ein Seufzen entglitt meinen Lippen. Großartig! Ebene Rot. Als wäre der Tag nicht schon schlimm genug mit so einem Monster von Ladung. Ich zuckte die Schultern und verlies mit meiner Fracht mein Schiff.

Auf der Station angekommen, fand ich recht schnell meinen Zielort und konnte endlich das Paket abgeben. Meinen Transportschlitten schickte ich zur Utopia zurück, während ich mich in eine der Bars begab. Auf Ebene Grün in Sektor 2A fand ich dann eine kleine Bar, wo ich auch minmatar' Bier bekam. Sicher, als Klon musste man selten etwas essen oder trinken, aber dennoch war es etwas, was mich immer noch menschlich sein lies. Ich konnte und wollte diese Gewohnheit nicht ablegen. In der Bar traf ich meine Cousine; Draconia. Sie saß an einem der Tische und hielt ein Gals in der Hand in dem offenbar etwas war, das nach caldari' Ale aussah. Ich werde nie verstehen, wie sie das herunter bekommt. Mir war das Zeug viel zu bitter. Aber ich war mir sicher, dass die das minmartar Bier sicher viel zu süß fand. So war das eben, wenn man verschiedene Vorlieben hatte. Lächelnd trat ich zu ihr.
"Captain Tijandor", grüßte ich sie. Meine schwarzhaarige Cousine sah auf. "Captain Tijandor", grinste sie mich an. Es mochte für andere komisch aussehen, dass sich zwei Captain mit dem gleichen Namen ansprachen. Aber für uns war das normal. Wir waren nun mal eine Familie und daran konnte man nichts ändern. "Was machst du in Jita?", fragte Draconia. Sie hob eine Augenbraue, als sie das sagte. "Botengänge", murmelte sich gelangweilt, während ich mit dem Finger den Rand meines Bierglases nachzeichnete. "Ja, das sind Aufgaben eines Rookies, schmunzelte Conia. Sie grinste noch immer. "hast du schon was vor, wo das Yoiul-Fest vor der Tür steht?" Ich nickte langsam. "Ja, ich wollte zu Mom und Dad nach Matar", gab ich zur Antwort. "Wird Oma Enelka auch da sein?" Ich zuckte mit den Schultern, das weiß ich nicht", gab ich ehrlich zu. "Aber ich hoffe es, ich hoffe, dass sie wieder die Geschichte von dem Murmeltier und der Seife erzählt." Draconia musste lachen. "Kannst du die nicht schon langsam auswendig?", fragte sie. "Schon, aber ich höre sie unheimlich gerne von Omi." Das stimmte, Oma Enelka konnte die Geschichte einfach nur toll erzählen, ohne das sie einem langweilig wurde.

Die Geschichte von dem Murmeltier und der Seife war eigentlich gar keine richtige Geschichte, mehr eine kurze Fabel, die man sich auf der Erde erzählte. Dennoch liebten wir diese Geschichte. Seit ich zurück denken kann, hat meine Oma mir die Geschichte jedes Jahr zum Yoiul-Fest erzählt. Vielleicht ja auch dieses Jahr.

Beginnen tut die Geschichte immer am Vorabend vom Yoiul-Abend. Die Kinder schlafen und die Erwachsenen kümmern sich darum, dass das Essen für den nächsten Tag soweit vorbereitet ist. Etwas ist diesen Abend war anders. Ein Blinder Gast hat sich ins Haus geschlichen. Es ist ein Murmeltier. Der kleine Nager besuchte die Familie jedes Jahr zum Yoiul-Fest (oder wie es die Menschen der Erde nannten Weihnachten), aber dieses Jahr hatte er sich ins Haus getraut. Sonst hatte er immer draußen gewartet und von dort durch das Fenster ins Hausinnere geguckt.
Fridolin, wie das Murmeltier übrigens hieß, war grade auf dem Weg zu dem Tannenbaum, der im Wohnzimmer stand. Unter diesem lagen lange, dicke, kleine und dünne Schachteln, die in hübsches, buntes Papier eingewickelt waren. Eine der Schachteln erregte jedoch Fridolins Aufmerksamkeit. Neugierig, wie der kleine Kerl nun mal war schlich er näher heran und beschnüffelte das Geschenk. "Was mag das sein...?", brummte er vor sich her. Er wollte grade danach greifen, als er eine Hand an seinem Nacken spürte und ihn jemand hoch hob. "Na, wer bist denn du?", fragte der Vater der Familie. "Fridolin, der erste von Großholz!", sagte das Murmeltier stolz, wenn auch ein wenig erschrocken. Erschrocken war auch der Vater. Er ließ Fridolin wieder fallen. "Behandelt man so einen Gast?", knurrte Fridolin und strich sich das Fell glatt. Er sah zu dem Vater auf. "Du kannst sprechen...", murmelte dieser. "Na selbstverständlich, du doch auch!?" Verständnislos schüttelte das Murmeltier den Kopf.
Der Vater hockte sich zu dem Tier hinunter. "Hat Anna dich herein gelassen, junger Freund?", fragte er. Fridolin nickte eifrig. "Ja, sie sagte, dass ihr Kastanien esst und dann später mit so Feuerstäben - was sagte sie noch gleich?- ah ja! Streichhölzern Kerzen anzündet und ich dabei sein darf!" Der Vater lächelte gütig. "Ja, das ist meine Anna", sagte er. "Es tut mir Leid, dass ich dich so erschreckt habe, kleiner Freund. Wenn Anna dich eingeladen hat, dann bist du natürlich willkommen." Vaters Blick ging über die Geschenke. "Jetzt weiß ich wer Fridolin ist", lächelte er das Murmeltier an. "Anna hatte da so ein Geheimnis drum gemacht." Das Murmeltier richtete sich stolz auf. "Ja, Fridolin ist mein Name! Oh!" Er blickte auf die Geschenke unter dem Baum. "Aber ich habe nichts für Anna..." Er klang traurig und lies den Kopf hängen. Der Vater strich ihm über den Kopf. "Wie wäre es, wenn du ihr eines von unseren gibst, wenn es morgen soweit ist, ja?" Fridolin nickte. "Aber jetzt ist auch für dich Schlafenszeit. Du kannst gern dort, vor dem Kamin oder auf der Truhe dort schlafen." Fridolin nickte. Er kletterte auf die Truhe, die mit schwarzem Samt und einem großen Kissen bezogen war und schlief ein.
Am nächsten Morgen war das Murmeltier schon früh wach. Ganz aufgeregt, was passieren würde, lief es durch das Haus und versuchte überall zu helfen, wo es nur konnte. Dann, später am Abend saßen alle beisammen am Tisch und aßen den Braten und später als Nachtisch die Kastanien. Genau so wie Anna es versprochen hatte. Dann, waren die Geschenke dran. Fridolin war ganz aufgeregt, das war das erste Mal, dass ihm jemand etwas schenkte. Anna reichte ihm ein kleines, etwas grob, in grünes Papier gewickeltes Geschenk. "Frohe Weihnachten Fridolin", sagte sie zu ihm. Das Murmeltier nickte. Er riss das Papier vom Geschenk und lachte auf. "Seife! Sowas habe ich in der Stadt schon gesehen. Papa meint immer, die Stinktiere aus dem Wald brauchen sowas! Aber ich auch! Danke Anna!"

Wie es nun genau weiter ging, weiß ich nicht mehr genau, daher unterbrach ich meine Ausführung und sah meine Cousine an. "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute", meinte sie wohlwollend. Ich buffte sie gegen den Arm. "Du spinnst", sagte ich zu ihr. Draconia zuckte die Schultern und erhob sich. "Ich muss zu Haven zurück. Lord Grandley will dass ich heute Abend noch in Black Rise ankomme. Irgendein Diplomat muss von A nach B..." Ich sah sie kurz an. "Happy Yoiul", sagte ich zu ihr. Sie nickte, drückte kurz meine Schulter und verlies die Bar. Auch ich machte mich auf den Weg zurück zur Utopia. ich wollte Aura nicht zu lange warten lassen. Und ich war mich sicher, dass der nächste Einsatz sicher nicht lange auf sich waren lies.