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Eggnogg for Two - Teil 1/1 - Druckversion

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Eggnogg for Two - Teil 1/1 - Estefania - 21.12.2020

Und hier wäre mein heutiges Türchen:

Eggnogg for Two

Es war Weihnachten und Hogwarts war wie leergefegt. Abgesehen von einigen Ausnahmen, die entweder über die Ferien keine andere Wahl hatten oder einfach den Aufenthalt im Schloss weiterhin genießen wollten. So wie Potter und seine Jungs. Und Lily und Marlene. Wobei Lily eigentlich nur aus Solidarität ihrer Freundin gegenüber blieb, weil diese dieses Weihnachten keine andere Wahl gehabt hatte. Snape fuhr nachhause. „Zum Glück“, schnaubte Lily zu Mary, als sie ihn dabei beobachteten, wie er mit seinem Koffer die Eingangshalle durchschritt.

Und als hätte die Treppe, auf denen die Mädchen standen, Evans‘ Gedanken wahrgenommen, wechselte sie so abrupt die Richtung, dass sie sich aneinander festhalten mussten, um nicht ins Stolpern zu geraten. Und kaum, dass die Treppe wieder neu angedockt hatte, zog Marlene ihre Freundin in einen der Gänge. „Los komm“. Und geradewegs steuerten die Mädchen den Gemeinschaftsraum der Gryffindors an. Dort wollte Marlene ihrer Freundin ganz offensichtlich dringend etwas zeigen.
„Passwort“, forderte die fette Dame am Eingang des Gemeinschaftsraumes. „Flubberwurmschleim“, antworteten die Mädchen im Chor und das Portrait der fetten Dame schob sich zur Seite, um den Eingang für die Mädchen frei zu machen. Drinnen angekommen, hörten sie vom Kamin her aufgeregtes Getuschel, welches aber sonderbarerweise sofort verstummte, als die vier Jungs die beiden bemerkten. Lily und Marlene blieben stehen und beobachteten das Gespann. Sirius bekam  wohl plötzlich einen Ohrwurm, denn er pfiff augenblicklich irgendeine sinnlose Melodie. Remus, der am Fenster stand, vergrub seine Hände tief in den Hosentaschen und fand draußen scheinbar etwas außerordentlich Spannendes, was es zu beobachten galt. Peter kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Und hinter der Rückenlehne des Sessels war ein unverkennbarer Wuschelkopf sichtbar, der in den Nacken geworfen wurde, damit ein verschmitztes Augenpaar sie ansehen konnte. „Hey Mädels“. Zum Gruß hob James eine Hand in die Höhe. Lily und Marlene reagierten nicht weiter darauf und gingen weiter in Richtung ihres Schlafsaals. „Ich frage mich, was die schon wieder aushecken“, flüsterte Lily während sie die Treppe erklommen. „Ist doch egal. Wen interessiert es?“ Marlene öffnete die Tür des Schlafraumes und beide traten ein. „Mich interessiert es. Die treiben bestimmt wieder irgendeinen Unfug, der uns wieder Punkte kostet“. Lily warf schloss die Tür wieder hinter sich. Marlene war inzwischen zu ihrem Schrank geeilt und öffnete diesen. Anschließend richtete sie ihren Zauberstab auf zwei übereinander gelegte Pullover, murmelte einen Enttarnungszauber und schon hatten sich die Pullover in zwei Flaschen mit gelblichem Inhalt verwandelt. Marlene griff danach und drehte sich mit einem triumphierenden „Tadaaaa“ wieder zu Lily um. „Hab ich letztens in Hogsmeade mitgehen lassen“, erklärte sie verschwörerisch. „Marlene“, kam es vorwurfsvoll aus Lilys Mund, während sie beide Hände in die Hüften stemmte. „Keiner hat was gemerkt“, zuckte Marlene gleichgültig mit den Schultern und grinste. „Aber wir sollten das Beweismaterial vorsichtshalber vernichten“. Lily seufzte ergeben und die beiden verließen den Schlafraum wieder, durchquerten den Gemeinschaftsraum und stellten fest, dass die Jungs sich dort nicht mehr aufhielten.

Sie hatten beschlossen, eine abgelegene Stelle am Rand des Waldes anzustreben und liefen so schnell sie konnten eben dort hin. Ihre Stiefel versanken im tiefen Schnee doch das machte ihnen nichts aus, waren sie doch warm genug eingepackt. Zudem würde der Eggnogg seinen Teil dazu beitragen. So zögerten sie auch nicht lange, öffneten jede ihre Flasche und nahmen gleich darauf jeweils einen großen Schluck. Lily schüttelte sich und blickte nachdenklich zum See hinüber und darüber hinweg. „Jetzt sitzt er bestimmt längst im Zug“. Marlene stupste sie an. „Aaach. Denk doch nicht an den Idioten“. Lily nickte. „Du hast recht. Snape ist scheiße“. Marlene nickte zustimmend. „Black auch“. Und weitere Schlucke folgten, bevor Lily ihre Freundin fragend anblickte. Sie wirkte irgendwie betrübt bei ihrer Feststellung, dass Black scheiße sei. Hatte Lily irgendetwas verpasst?
Aber da Marlene nicht den Anschein machte, darüber reden zu wollen, ließ Lily es gut sein. „Und Potter ist scheiße“. „Alle Jungs sind scheiße“. Die Mädchen sahen sich an und nickten ernsthaft, blickten entsprechend grimmig drein. Zu grimmig vielleicht, denn als sie sich gegenseitig betrachteten, kamen sie sich selbst so albern vor, dass sie los prusten mussten. „Jedenfalls lassen wir uns von den Idioten nicht unsere Laune verderben“, beschloss Lily mit überzeugtem Kopfnicken und sparzierte ein paar Schritte, während sie ihre Flasche abermals zum Trinken ansetzte. Als …

„Hey Lily, schau mal“. Marlene deutete auf einen Hirsch, der in einiger Entfernung aus dem Wald heraustrat. Lily blieb stehen und bewunderte das durchaus stattliche Tier aus einiger Entfernung. „Ein wunderschönes Tier“, stellte sie fest und ging etwas näher auf ihn zu. „Nicht. Du verscheuchst ihn noch“. Doch Lily hörte nicht auf ihre Freundin und ging weiter und weiter und … Der Hirsch tat es ihr gleich. Er kam auf sie zu. Ernsthaft? Verunsichert blieb Lily stehen. Seit waren verhielten sich Hirsche so? „Sei vorsichtig“, hörte sie auch schon aus dem Hintergrund. „Komm lieber wieder zurück“. Doch Lily blieb wie angewurzelt stehen, bis der Hirsch nur noch einen Schritt von ihr entfernt war. Vorsichtig streckte sie eine behandschuhte Hand nach ihm aus und ließ ihn daran schnuppern. „Das glaub ich jetzt nicht“, flüsterte Marlene, die sich inzwischen auch näher herangetraut hatte. Unterdessen wurde Lily mutiger und strich über das rötliche Fell des Halses, was dem Tier ein leichtes Schnauben entlockte. Und als seine Nase gegen ihre Wange stupste, musste sie Lächeln. „Hirsche sind nicht scheiße“, erklärte sie ihrer Freundin. „Sie sind toll“. Marlene für ihren Teil nickte. „Da hast Du wohl recht“. Und während Lily inzwischen in unmittelbarer Körpernähe zu diesem prachtvollen Tier stand und immer noch seinen Hals tätschelte, kicherte sie, beschwipst vom Eggnogg, bevor sie so ernsthaft wie möglich verkündete: „Ich werde einmal einen Hirsch heiraten“. Und wieder prusteten beide los.
Sie lachten laut und herzhaft, bis …

„Evans! McKinnon!“ Erschrocken drehten sich die beiden in die Richtung, aus der sie die verheißungsvolle Stimme vernommen hatten. „Minnie!“ Schnell versteckten sie ihre Flaschen hinter ihren Rücken, als würde McGonagall sie dann nicht sehen. Doch nach einem kurzen Schwenk ihres Zauberstabes hielt die Professorin auch schon beide Flaschen in ihren Händen. „Also … Ich muss doch sehr bitten“, empörte sie sich. „5 Punkte Abzug für jede von ihnen“. Dann zog sie wieder von dannen und ließ zwei ertappte Schülerinnen mit hochroten Köpfen allein zurück. Und sie waren tatsächlich allein. Der Hirsch war verschwunden. Aber stattdessen traten ihre vier Lieblingsmitschüler aus dem Wald heraus. Mit einer Geste seiner Hand deutete Sirius in die Richtung, in der McGonagall am verschwinden war. „Was habt Ihr denn nun wieder angestellt? Haben wir jetzt wegen Euch Punkte eingebüßt?“, witzelte er. „Halt die Klappe, Black“, zischte Marlene finster zurück.

Die Mädchen warteten, bis sich die vier wieder verzogen, dann trotteten auch sie wieder zurück zum Schloss.


RE: Eggnogg for Two - Teil 1/1 - tenten31 - 22.12.2020

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