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What Happens In Vegas (Teil 2/9) - Druckversion

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What Happens In Vegas (Teil 2/9) - tenten31 - 18.01.2021

[Nov 19, 2019 – 7:37PM]

[+1-504-426-5263] hi mein schatz. bin auf dem weg zu dir. sorry, ist später geworden. xoxo Jane

[+1-504-426-3425] Stress dich nicht, Liebling. Tickets liegen bereit. Müssen nur noch fertig packen. XXX Dick

[Jane] bin in 10 min da. bestellst du noch essen?

[Dick] Was willst du denn essen?

[Jane] pizza okay?

[Dick] Pizza bestellt. Fahr vorsichtig, Liebling. Freu mich auf dich. XXX Dick

[Jane] du bist der beste. xoxo Jane


~*~*~*

Ihre neuen Wegwerf-Handys funktionierten also schon einmal, sehr gut. Blue steckte ihres in die Tasche und seufzte zu sich. Sie hatte sich in zehn Minuten angekündigt; damit würde sie sich nun also auf den Weg zu Gansey machen müssen. Wirklich wollen tat sie nicht; mit jemandem zusammenzuarbeiten, der sie nicht dabei haben wollte, war nie einfach. Aber sie wusste, sie sollte und sie musste. Blue war Profi genug, die Mission an erste Stelle zu stellen. Außerdem sollten sie besser unbedingt dieses Gespräch hinter sich bringen, bevor es losging! Wer wusste schon, wer danach alles – zufällig oder absichtlich – mithören mochte.

Sie hatte die Akte ihrer neuen Persona, Jane Glendower, studiert; hatte ihre normale, sehr praktisch orientierte Kleidung gegen ein etwas auffälligeres, selbstgenähtes blaues Kleid mit Federn getauscht; hatte ihren Camaro eingelagert und von F.O.X. einen Volvo zur Verfügung gestellt bekommen.

Die Glendowers waren frisch verheiratet, aber kannten sich bereits seit der High School. Es war die klassische Story von der ersten richtigen Liebe, den High-School-Sweethearts, die zusammen gefunden hatten und zusammen geblieben waren, trotz aller widrigen Umstände. Das könnte ja heiter werden!

Immerhin ließ der kurze WhatsApp-Austausch hoffen, dass Gansey Profi genug war, um zumindest die Details ihrer Beziehung schnell gemeinsam ausgestalten und mit Leben füllen zu können. Er hatte sie nicht ignoriert, sondern sofort mitgespielt – und bei aller Wut über seine Arroganz ihr gegenüber musste sie zugeben, dass sie neugierig war, wie er an diese Mission herangehen würde.

Sie parkte den Volvo in der Auffahrt der sicheren Wohnung und suchte noch im Gehen in den Tiefen ihrer Tasche den Schlüssel, den sie mit all ihren Akten erhalten hatte. Doch wurde ihr die Tür bereits von innen geöffnet und darin stand Gansey – oder eben auch nicht Gansey, sah er doch so anders aus. Das glatt rasierte Gesicht und die Brille mit dem schmalen Drahtgestell ließen sein Gesicht weicher wirken, jungenhafter. Nahbarer, verletzlicher. Das kanarienvogelgelbe Polohemd in Kombination mit den hellen Chinos machte dazu aus Richard Campbell Gansey III einen Dozenten auf Hochzeitsreise namens Dick Glendower. Auf den Kleidungsstil dieses ihres angeblichen Ehemanns konnte Blue gut verzichten – aber die Brille… mmmmh, ja, das hatte was.

„Na, hast du mich vermisst?“, fragte sie keck.

„Immer, Süße. Schön, dass du endlich da bist“, begrüßte er sie in breitestem Old-Virginia-Drawl und mit einem Lächeln, von dem Blue ahnte, dass es ihr gefährlich werden konnte, sollte er es wirklich einmal ernst meinen. Er umarmte sie kurz und schob sie dann regelrecht nach drinnen, um hinter ihr die Tür zu schließen.

Kaum war diese zu, fiel sämtliche Zärtlichkeit von ihm ab und auch das Lächeln war verschwunden. „Die Koffer sind bereits gepackt. Ich nehme an, dass Sie die Hintergründe unserer Personas noch gemeinsam koordinieren wollen?“ Sein weicher Dialekt war wieder verschwunden, sein Ton war sachlich und kühl, auch wenn er bei seinen Worten in Richtung eines großen Tischs deutete, auf dem bereits einige Akten ausgebreitet lagen.

„Wollen Sie’s lieber alleine machen?“, konnte Blue sich die Spitze nicht ganz verkneifen. Am liebsten hätte sie die Augen verdreht, ging aber stattdessen erst einmal hinüber zu dem ihr angebotenen Platz am Tisch.

Als sie sich zu Gansey umdrehte, war dieser stehengeblieben und blinzelte sie an – unverständig? Fragend?  „Ich… Womit habe ich bloß einen solchen Antagonismus von Ihnen verdient? Wenn Sie sich für diese Mission nicht bereit fühlen, sollen Sie es besser jetzt sagen.“

War das sein verdammter Ernst?! Er wollte sie wirklich mit allen Mitteln aus der Mission heraushalten, oder? „Natürlich fühle ich mich bereit. So bereit, dass ich sogar mit Ihnen zusammenarbeite, obwohl Sie mich ja ganz offensichtlich nicht dabei haben wollen.“

„Ich…“ Er seufzte leise, während er sich unter dem Brillengestell hindurch die Nasenwurzel massierte. Schließlich setzte er sich ihr gegenüber, fragte ausdruckslos: „Können Sie’s mir etwa verdenken, dass ich bei einer Maulwurfsjagd misstrauisch bin?“

Nun verdrehte Blue doch die Augen. Sein harter Blick ließ zumindest vermuten, dass er von ihr schon gehört hatte, ähnlich wie sie von ihm. Es war ein offenes Geheimnis, dass ihre Mutter unter besonderer Beobachtung von oben stand. Blue kannte die Gerüchte. Ihr Vater war eines der Ziele bei einer Mission ihrer Mutter gewesen. Er hatte sie geschwängert, hatte die Wahrheit über F.O.X. erfahren und war seitdem spurlos untergetaucht. Am wahrscheinlichsten war er ein Doppelagent gewesen. Was aber ganz und gar nicht hieß, dass Mutter und Tochter deshalb jetzt ebenfalls anderweitige Loyalitäten hatten. Und was verdammt nochmal niemandem das Recht gab, das auch nur anzudeuten!

Sie stand wieder auf und ging hinüber zum Kühlschrank, um zu sehen, was dort für sie bereitgestellt worden war. Nahm sich einen Joghurt heraus, suchte in den Schubladen nach einem Löffel und lehnte sich gemütlich mit dem Rücken gegen den nächstbesten Küchenschrank. „Reden Sie eigentlich immer so? Als wären Sie zweiundachtzig, nicht achtundzwanzig?“

„Das… Was bitte ist an meiner Art zu reden so anders als an Ihrer?“ Er hatte sich ihr zugedreht und runzelte beleidigt die Stirn.

Blue schüttelte lediglich ungläubig den Kopf und steckte sich einen Löffel voll Joghurt in den Mund. „Na, Dick gerade eben hat sicher ganz anders geredet“, merkte sie schließlich an.

„Dick ist auch eine Persona. Genauso wie Jane.“ Gansey stand auf und ging ein paar Schritte auf sie zu. Er lehnte sich rückwärts gegen die Tischplatte, wobei sein Blick demonstrativ auf seine Armbanduhr fiel. „Und ich denke, wir sollten besser noch Details klären, anstatt hier zu streiten.“

Das brauchte Blue niemand zweimal sagen. Das konnte ja noch heiter werden; wenigstens waren sie beide Profis! „Okay, also Glendowers…!“ Sie wechselte Register, verfiel wie Gansey vorhin in einen deutlich weicheren Drawl: „Warum haben wir eigentlich nicht viel früher geheiratet?“

Er zog natürlich sofort gleich, wechselte von einem Augenblick zum anderen in seine Persona. Wirkte fast ein wenig verlegen. „Ich wollte dir eben was bieten können. Und ich war schüchtern. Klar wusste ich, dass wir zusammengehören, aber…“ Sein Blick begegnete auffordernd direkt dem ihren.

Also führte sie ohne zu zögern weiter aus: „Aber wir waren schon so lange zusammen und ich glaub, wir haben uns beide schon mal die Frage gestellt, ob wir nicht was verpasst haben, immerhin warst du ja mein Erster und Einziger.“

„Genau.“ Er verschränkte die Arme vor seiner Brust, was wohl ein Ausdruck von Sorge sein sollte.

Blue leckte ihren Joghurtlöffel genüsslich langsam ab, konnte beobachten, wie Ganseys Blick ihren Fingern folgte, während er in Dick Glendower aufging. „Sag bloß, ich hab dir nie gesagt, dass ich schon wusste, wir sind seelenverwandt, bevor wir überhaupt zusammengekommen sind?“

Erneut ließ er seine Arme locker hängen. „Ich hab’s gehofft. Und seit gestern bist du ja auch meine Frau.“

„Ja. Die Zeremonie war echt wunderschön“, zwang Blue ein verträumtes Lächeln auf ihr Gesicht „Die alte Kirche hier in der Nähe ist aber auch verwunschen stimmungsvoll. Ich glaub, ich hab sogar in Dick Seniors Augen ein paar Tränchen glitzern sehen.“

„Gut, dass dein Dad – Dean – da gleich ein Taschentuch für ihn hatte. Aber musstest du unbedingt Helen als deine Trauzeugin nehmen?“

„Oh komm schon, ich weiß, du magst sie. Ich mag Henry ja auch. Und seine Rede danach bei Nino’s in großer Runde war auch super.“

„Ja, war eine tolle Feier, auch wenn’s spät geworden ist, aber wir konnten ja zum Glück ausschlafen.“ Dabei zwinkerte er ihr doch wirklich spitzbübisch zu. „Und wie alle geklatscht haben, als er erzählt hat, wie ich bei der Silvesterparty bei ihm um Mitternacht vor dir auf die Knie gesunken bin?“ Gansey demonstrierte dies sogar kurz, richtete sich aber sofort wieder auf, bevor Blue reagieren konnte.

Das Gemeine war, dass Blue sich wahrscheinlich in diese Persona sogar verlieben könnte. Das Gemeine war, dass sie wusste, das war alles nicht echt, alles Spiel. Und doch merkte sie, wie ihr Herz gegen ihren Brustkorb hämmerte nach diesen Hin und Her. Sie ließ sich nichts anmerken; sie wusste, nur weil sie ihren Herzschlag hören konnte, könnte das jemand, der über einen Meter von ihr weg stand, noch lange nicht. „Ja, das war aber auch romantisch.“ Sie schenkte ihm ein verliebtes kleines Seufzen und ein glückliches Lächeln, wiegte den Löffel in ihrer Hand hin und her.

„Im Ernst, ist das nicht ein wenig zu dick aufgetragen?“ Da war Gansey wieder. Blue hatte ihn nicht wirklich vermisst, stellte sie fest.

„Menschen machen das eben so, ist immerhin einmal im Leben“, gab sie kurzangebunden zurück.

Keine Reaktion; seine Mimik war so ausdruckslos wie zuvor. „In Ordnung. Dann war das jetzt der einfache Teil. Kommen wir zu Teil zwei: Was ist damals im Sommercamp passiert, dass wir etwas miteinander angefangen haben?“

Einen Moment nahm sie sich, um nachzudenken. Schob sich noch einen Löffel Joghurt in den Mund, bevor sie ebenso sachlich antwortete, „Nachdem das jetzt doch schon eine gaaaanze Weile her ist, können wir da ja leicht unterschiedliche Erinnerungen haben. Wäre nur natürlich, schließlich funktioniert das menschliche Gehirn meistens so.“ Sie zuckte leicht die Schultern und erhielt lediglich ein Nicken. Dann schlüpfte sie erneut in ihre Persona, brachte einen verträumten Ausdruck auf ihr Gesicht. „Ich weiß noch, wir waren verdammt gut bei dieser Schnitzeljagd. Ich war ziemlich fit im Spurenlesen und du hast sowieso ein Händchen dafür, den richtigen Hinweisen nachzugehen. Dummerweise haben wir einen Bienenschwarm aufgescheucht…“

„…und mussten abbrechen, weil ich ja auf Bienen allergisch bin“, stimmte er doch tatsächlich, erneut ganz seine Persona, ein.

„Ja. Zum Glück hattest du deinen EpiPen dabei. Aber damit war’s das für uns. Wir sind da also einfach gesessen und haben geredet. Und geredet und geredet… Und irgendwann sind wir eben näher zusammen gerückt, haben Händchen gehalten, und dann die restlichen Tage eben auch miteinander verbracht. Wie wir als unwissende Teenager halt so waren. Erinnerst du dich, Schatz?“

Gansey nickte lediglich; und konnte Blue da eine Spur Anerkennung in seinem Blick erkennen? Nein, wahrscheinlich bildete sie sich das gerade nur ein.

„Ach ja, eine Sache noch“, wechselte Blue wieder aus ihrer Persona heraus und fixierte Gansey drohend. „Küss mich und du bist tot. Capisce?“

Aus dem Augenwinkel bemerkte sie ein abgehackt wirkendes Nicken zur Antwort. Doch ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie alles weitere besser im Auto auf dem Weg zum Flughafen besprechen sollten. Dort würden sie dann Lynch und Adam treffen, die bereits in ihre Personas geschlüpft sein würden – und die die Glendowers zumindest anfangs nicht kennen sollten.

~*~*~*

Der Volvo war nicht schön, aber sehr praktisch. Wenn sie sich entschlossen hätten, ein Surfbrett mit nach Las Vegas zu nehmen, hätte dieses wahrscheinlich auch noch Platz gehabt. Aber sie reizten wahrscheinlich auch so schon die Grenzen des erlaubten Gepäcks aus, die die Airline festgelegt hatte.

„Liebling, wir hatten doch vor einer Weile so große Probleme mit Maulwürfen in deinem Gemüsebeet. Erinnerst du dich?“ , fragte Dick unvermittelt – denn ja, es war eindeutig Dick Glendower, in dessen Persona Gansey also endgültig geschlüpft war, nun, da sie bis zur Ankunft im Hotel keinen wirklich unbeobachteten Moment mehr hätten.

Sie hatten das Gepäck genauso wie den Volvo auf Wanzen überprüft, als sie eingestiegen waren. Es war ein Wagen von F.O.X., ja, und gefunden hatten sie schlussendlich auch nichts. Nachdem aber auch der Maulwurf von innerhalb der Organisation operierte, hatten sie in stiller Übereinkunft beide beschlossen, lieber besonders vorsichtig zu agieren.

Blue hatte ein versonnenes Lächeln aufgesetzt und Gansey eine Hand auf den Oberschenkel gelegt, während er sie zum Flughafen fuhr. Sie summte unverbindlich, bevor sie zu ihm hinüber sah, möglichst verliebt und glücklich, wobei sie doch keines von beidem war. Unwillkürlich dachte sie an Adam, was dieser wohl gerade machte; ob er und Lynch auch schon auf dem Weg waren. Wieso hatte F.O.X. nicht ihm die Rolle ihres Ehemanns geben können anstatt Gansey, der ihr sogar offen ins Gesicht gesagt hatte, dass er ihr misstraute? Wenn diese Mission gut über die Bühne war, überlegte Blue, könnte sie Adam ja mal fragen, ob sie nicht zusammen etwas trinken gehen wollten…

„Liebling? Jane?“ Dick wartete immer noch auf eine Antwort.

Blue zwang sich zurück ins Hier und Jetzt. Die Mission fing gerade erst an; sie sollte sich besser konzentrieren! „Ja, ich glaube, ich erinnere mich. Meinst du, wir haben nicht alle ausgeräuchert?“ Sie ließ Janes Stimme zum Ende hin erschrocken klingen – von der Vorstellung, eine Nagetierplage im Garten zu haben, wenn sie aus diesen Flitterwochen zurückkämen.

Blue beobachtete, wie Gansey eine Hand vom Steuer nahm und diese auf ihre legte, ein besorgtes, kleines Lächeln auf den Lippen. „Ich weiß es nicht. Manchmal hab ich den Eindruck, du bist viel zu tierlieb…“

„Wieso sollte ich ausgerechnet diese Tierchen da haben wollen?“, schüttelte sie unverständig den Kopf. Dachte Gansey etwa über ihre bescheuerte Familiengeschichte hinaus ernsthaft, dass sie etwas mit der undichten Stelle zu tun hatte?! Allein der Gedanke schien ihr absurd. Aber gut, zugegeben, fremden Agenten nicht über den Weg zu trauen, war eine gewisse Berufskrankheit. Es war aber ja auch nicht so, als wäre ihr selbst nicht auch schon die Frage durch den Kopf gegangen, ob nicht Mister Super Spy hier zusammen mit seinem Besty einiges zu gewinnen hätte, wenn bestimmte Agenten aufflögen. Sie wusste, besonders Lynch hatte sich innerhalb von F.O.X. noch wenige Freunde gemacht mit seiner Art. Und nachdem sie ihn nun etwas länger in voller Lebensgröße erlebt hatte, wusste sie auch weshalb.

Ganseys Hand hielt immer noch die ihre fest, und wenn Blue nicht aus ihrer Rolle fallen wollte, gab es nichts, was sie dagegen tun konnte in diesem Augenblick. Ohne seinen Blick von der Straße zu nehmen, gab er zurück, „Vielleicht, um dich bei deiner Mutter zu revanchieren? Ich weiß, sie kann mich nicht wirklich leiden.“

Okay, in Ordnung, Gansey wusste also wirklich über Blues Beziehung zu F.O.X. und ihren familiären Hintergrund Bescheid – vermutlich ähnlich gut wie sie über ihn. Es war kein Geheimnis, dass ihre Mutter Maura gleichzeitig auch ihre Ausbilderin gewesen war. Inzwischen war Maura Callas rechte Hand. Blue war ebenso wie Gansey in das Familiengeschäft hineingewachsen – nur dass sie eben immer ein dunkler Schatten begleiten würde.

„Ach, Blödsinn, Schatz. Meine Mom weiß schon, was sie an dir hat.“ Sie warf Dick ein breites, beruhigendes Lächeln zu – und ja, es war definitiv nicht für Gansey; der bekam innerlich höchstens den Mittelfinger gezeigt. Seit sie denken konnte, hatte Blue härter für F.O.X. gearbeitet als die meisten anderen Agenten in ihrem Alter. Natürlich hatte auch sie ihre Trotzphase gehabt, in der ihr die imperativen Fragen ihrer Mutter auf die Nerven gegangen waren. Aber sie wäre nie auf die Idee gekommen, das an der F.O.X. auszulassen. Im Gegenteil: Sie hatte umso gefährlichere Missionen angenommen, um ihre uneingeschränkte Loyalität klar und deutlich zu beweisen. Hatte immer weiter an sich gearbeitet. Aber für Mister Super Spy würde das nie gut genug sein! „Und mir ist mein Garten heilig. Ich hoffe, wir haben die kleinen Mistviecher alle erwischt.“

Gansey neben ihr nickte nachdenklich. Was sollte er jetzt auch schon sagen? Immerhin hatte er seine Angst direkt angesprochen, dass sie auf einen Maulwurf angesetzt waren, der Teil des Teams war. Und das musste Blue – widerwillig – respektieren. Es stellte ein starkes Argument für seine Aufrichtigkeit dar; dafür, dass er eben nicht der Maulwurf war.

(tbc in Teil 3)