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The Market | JayDick | Teil 1/? - Aerlinn - 06.07.2020 DC Comics | JayDick | Gewalt | Fluchen | ConCrit SEHR erwünscht
A/N: Ehrlich gesagt habe ich angefangen die Fanfic zu schreiben, weil ich leider keine tollen Dick/Babs Geschichten gefunden habe... Hat sich dann bisschen anders entwickelt. Vielleicht ein paar mögliche Trigger: Es wird geflucht. Also wirklich: es wird viel geflucht. In der Story kommt es zu Canon-typischer Gewalt, teilweise auch bildlich. Das wird in späteren Kapiteln sicherlich weniger, aber trotzdem. Wenn du so was ungerne ließt, dann ist das vermutlich nicht die richtige Story für dich. Hinzu kommt das Thema Menschenhandel und on top eine (im Moment noch) angedeutete Beziehung zwischen Jason Todd und Dick Grayson. Ich für meinen Teil habe kein Problem damit, in den Comics haben sie kaum miteinander interagiert, so dass ich es nicht (all zu) weird finde. Aber voll okay, wenn du deswegen die Story nicht lesen möchtest Ach ja: Feedback ist herzlich willkommen. Sehr gerne auch konstruktive Kritik. Ehrlich gesagt war der Punkt der Grund, warum ich mich im Forum angemeldet habe (und weil Tenten Werbung gemacht hast, nur ganz bisschen). Aber nur mit Kritik kann eine Geschichte besser werden und man selber als Schreiberling wachsen. Von daher: Her damit, ich freue mich immer über Feedback und sehe es als Chance anstatt es persönlich zu nehmen. Danke auch an Tenten für das geduldige Betalesen! Oh, und ich denke das alles läuft auf 3 Kapitel raus. Ich versuche ja immer kurz zu schreiben, klappt aber meistens nicht... So, für alle, die ich jetzt noch nicht abgeschreckt habe (ich hoffe ein paar von euch sind noch übrig): Viel Spaß! The Market
Die Männer verluden die Ware in großen Schiffscontainern unter dem grellen Licht der Autoscheinwerfer. An sich kein großes Ding, bis auf die Tatsache, dass es sich bei der Ware um gut drei Dutzend Männer und Frauen handelte, alle in ihren Zwanzigern, maximal frühen Dreißigern. Aber es war schon fast eine Szene wie aus dem Bilderbuch – der abgelegene Ort am Hafen, umringt von bunten Containertürmen, die dank der Uhrzeit eher in Fifty Shades of Gray getaucht waren und wie Mauern eines Gefängnisses wirkten. Anstatt der Hafenscheinwerfer tauchte ein roter Ford Taunus, wie direkt aus einem Scorsese-Film gegriffen, das unheilvolle Treiben in eher dürftiges Licht. Und um die Szenerie mit der perfekt dunklen Atmosphäre zu unterstreichen, hatte es vor wenigen Minuten wie aus Eimern zu regnen angefangen. War das nicht einfach toll? Unten schienen sie nicht wirklich damit zu rechnen, erwischt zu werden, dennoch waren die Kerle vorsichtig. An Wachen mit filmreifem Kaliber hatten sie auf jeden Fall nicht gespart. Auf den ersten Blick konnte Jason drei breitschultrige Jean-Claude-van-Damme-Verschnitte sehen, die das Verladen überwachten. Maschinengewehre ruhig in der Hand und die Möchtegern-Armani-Anzüge in dem prasselnden Regen zunehmend nass. Sogar der Al-Capone-Gedächtnis-Hut durfte bei der Uniform nicht fehlen; auf Sonnenbrillen in der Nacht hatten sie dann aber doch verzichtet. Jason hätte fast gelacht, wäre die Lage nicht so ernst gewesen. Der Ironie, dass er vermutlich einer der Letzten war, die sich über eigenwillige Kopfbedeckungen auslassen durften, war ihm durchaus bewusst. Im Gegensatz zu den Arschlöchern da unten konnte er seine aber tragen. Der Ansammlung gehörten fünf weitere Männer fürs Grobe an, alle an strategisch günstigen Positionen außerhalb der Scheinwerfer, in den Schatten so gut wie verborgen platziert. Von dort aus mussten sie einen idealen Überblick über Blüdhavens Hafen haben, während sie selber für das ungeübte Auge fast unsichtbar wären. Nun, man konnte über ihn sagen was man wollte, Jasons Auge war definitiv nicht ungeübt. Trotzdem war er nur durch einen glücklichen Zufall auf die Szenerie vor ihm gestoßen. Alleine diese Tatsache beunruhigte ihn um ein vielfaches mehr als die hier angesammelte Schießkraft. Das und die Einsicht, dass er durch nichts anderes als pures Glück bis dato unentdeckt geblieben war. Um sein Glück aber nicht weiter herauszufordern hatte er sich schnell zu Boden sinken lassen und gegen das nasse, kühle Metall des hoch gelegenen Containers gepresst. Fuck. Menschenhändlern einen Strich durch die Rechnung zu machen war eigentlich sein Ding. Er bildete sich sehr viel darauf ein, dass er trotz seines Alleingangs oft der Erste aus seiner illustren Familie war, der von so etwas Wind bekam. Einiges an Zeit und Ressourcen floss in dieses Unterfangen. Nur so konnte er sich der Sache auf seine ganz spezielle Art und Weise annehmen – nämlich der einzig angemessenen. Nur so entging er den Vorträgen über Moral und Anstand der Ansammlung von Moralaposteln, die sich seine Familie schimpften. Aus irgendwelchen Gründen fanden sie immer noch Anstoß daran, wenn er den Asphalt mit dem Blut von Abschaum rot malte. Diese Leute verdienten nichts anderes, als dass kurzer Prozess mit ihnen gemacht wurde, anstatt sie einem Richter vorzuführen und damit noch knapp bemessene Steuergelder zu verschwenden. Auch wenn in letzter Zeit sein Finger nicht mehr ganz so leicht am Abzug gelegen hatte wie noch kurz nach seiner Rückkehr. Man arrangierte sich eben. Einige der Gefangenen weinten. Leise, über die Lautstärke der prasselnden Tropfen kaum hörbar, aber Jason konnte es sehen. Wütend ballte er die Hände zu Fäusten, als ein junge Frau in den Container gestoßen wurde, beim Eintreten hinfiel und von unten sofort schallendes Gelächter bis zu ihm herauf ertönte. Das würde ihnen noch leidtun, dafür würde Jason schon sorgen! Aber die Pisser mussten wirklich gut organisiert sein, denn er hatte von der Schiffsladung da unten absolut nichts mitbekommen. Jesus, er hatte nicht einmal einen Anhaltspunkt, mit welcher Organisation er es da unten überhaupt zu tun hatte. Wenn er nicht ein paar Meilen weiter abwärts einem Drogenkartell seine ganz persönliche Visitenkarte hinterlassen hätte, dann wäre ihm das Schauspiel unten völlig entgangen. Bei dem Gedanken lief ihm ein kalter Schauer den Rücken hinunter, der nichts mit den dicken Regentropfen zu tun hatte, die seine Lederjacke durchtränkten. Aber ganz offensichtlich befand er sich auch gerade nicht auf der Höhe und wurde nachlässig. Die vorsichtigen, leisen Schritte hinter ihm waren viel zu nahe, sicherlich unter drei Meter und trotzdem merkte er erst jetzt, dass er nicht mehr alleine war. Fuck! Dabei hatte der Tag doch so gut angefangen – und jetzt diese Shit Show. Blitzartig rollte Jason sich zur Seite und zog in derselben Bewegung seine Waffe, ohne Skrupel, wenn nötig abzudrücken. Am besten Kopfschuss. Genau zwischen die Augen. Gleich eine Botschaft senden. Das wäre es dann zwar auch mit seinem Überraschungsmoment da unten, aber so hätte er es auch mit einem Arschloch weniger zu tun. Er hatte schon aussichtslosere Situationen gemeistert. Doch er drückte nicht ab, ließ den nervösen Zeigefinger dennoch kurz am Abzug seiner M1911. Er wiederholte sich ja nur ungerne: Der Tag hatte doch so gut angefangen. „Fuck, Goldie, was willst du hier?“ Jason ließ den Lauf der Waffe sinken, sicherte diese aber nicht mehr. Es gefiel ihm so gar nicht, wie schnell sein Herz pochte, aber Alter, niemand mit klarem Menschenverstand schlich sich so an ihn heran. Nicht wenn er mit besten Empfehlungen von Red Hood eine Kugel in den Kopf bekommen wollte. Andererseits war er sich nicht so sicher, ob er Nightwing wirklich in die Kategorie gesunder Menschenverstand einordnen würde. Eher unerträgliche Nervensäge und unverbesserlicher Klugscheißer. „Dasselbe könnte ich dich fragen. Sollte ich es persönlich nehmen, dass du nicht mal geschrieben oder Hallo gesagt hast?“ „Unbedingt, wie denn sonst?“ Jason konnte Nightwings Augenrollen förmlich hören, sein eigener Blick schwenkte wieder auf das Geschehen unter ihnen. Wie hatte sich der Fucker so leicht an ihn heran schleichen können? Die Schritte vorhin hatte er vermutlich hören sollen, aber das war trotzdem viel zu spät, viel zu nah gewesen. Selbst wenn es Nightwing war, mit seinen verfluchten katzenhaften Bewegungen. Selbst wenn der Regen laut aufs Containerdach und gegen seinen Helm prasselte. Zu. Nah. Und sie beide wussten es. Vielleicht sollte Jason doch nochmal über den Kopfschuss nachdenken, sonst würde er sich Dick-faces Kommentare zu seiner Unachtsamkeit noch eine Weile anhören dürfen. Das und Bs altbewährten Warum-wir-nicht-töten-Vortrag. Doch offensichtlich war Nightwing noch nicht auf den eigentlichen Grund seines Besuches etwas weiter unten im Hafen gestoßen. Das, oder er wollte sich dieses Mal in Nachsicht üben, weil die Leute vom Drogenkartell sich noch des Lebens freuen konnten. Je nachdem wie viel Freude man bei einem Set aus gebrochenen Armen und Beinen und einer dröhnenden Gehirnerschütterung eben noch haben konnte. Jason nannte es das Red Hood Delight. Warum seine Familie trotzdem immer meinte, er würde sich stets unkooperativ zeigen, wollte ihm nicht in den Kopf. Vor gar nicht allzu langer Zeit hätte die Polizei den Trupp auf der Bare wegschaffen können. Nun hatten sie Verbrecher zum Verhaften, die sicherlich keinen Widerstand leisten würden. Da. Bitte. Gern geschehen. „Was haben wir?“ Nightwings Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und fuck ja. Er sollte sich konzentrieren und nicht im Selbstmitleid suhlen, wie schrecklich anstrengend seine Familie doch war. Die unsägliche Nervensäge ließ sich lautlos neben ihm nieder und presste sich in einer schnellen, fließenden Bewegung ebenfalls gegen das Containerdach. Dabei hatte er nicht den Anstand, wie jeder normale Mensch bei dem Regen wie ein begossener Pudel auszusehen, sondern wie ein in einem überteuerten Werbefilm inszeniertes Männermodel. Homme Douche, out now. Jason war nun eher irritiert als wütend, ließ sich aber nichts anmerken. Es gab jetzt wichtigere Dinge als an alte Rivalitäten anzuknüpfen und über eigene Unzulänglichkeiten nachzusinnen. „Menschenhandel, alle frisch vom Schiff. Halbe Stunde später, wir hätten nichts mehr gefunden. Drei Schuss unten beim Container. Zwei beim Kran, einer beim roten Ford, zwei auf dem Containerturm schräg rechts, einer auf dem schräg links.“ „Einer auf dem geradeaus.“ „War der Test, Dick-face.“ Jason musste unter dem roten Helm schief grinsen; er hatte es sich einfach nicht nehmen lassen können. Aber natürlich hatte sich Goldie schnell einen Überblick verschafft. Wie lange war er schon da? Ach ja, 2 ½ Minuten. Fucking Streber. Das würde er so nicht stehen lassen, also fügte er noch weitere – wenn auch vermutlich redundante – Informationen hinzu. „Alle schwer bewaffnet, sieht nach Automatischen aus. Ähnlich international aufgestellt wie die Ware, die sie führen.“ Jason gab sich nicht einmal Mühe, seine Stimme neutral zu halten. Szenen wie diese ließen ihn im wahrsten Sinne des Wortes rot sehen und er bereute es bereits jetzt, nicht alleine hier zu sein. Obwohl die Unterstützung sicher nicht verkehrt war bei dem Aufgebot. Mit Nightwings Hilfe würden sie das wesentlich schneller über die Bühne bekommen. Auch wenn Jason das im Leben nicht zugeben würde, da konnten sie ihn eher nochmal in die Lazarusgrube werfen. Und er hasste die Grube. Aber die Wahrheit war, dass er die Typen da unten nicht kannte, nicht wusste, was noch alles dahinter steckte und wie sie agierten. Einige Unbekannten – und Jason war noch nie ein besonderer Freund zu vieler Variablen gewesen. Er plante gerne, legte großen Wert auf gute Vorbereitung und war seinen Gegnern gerne mindestens fünf Schritte voraus. Nicht jeder war so ein Freak wie sein Bruder, der getreu dem Motto zu leben schien, dass ein Plan nur so gut funktionierte, bis es den ersten Feindkontakt gab. Was danach für gewöhnlich folgte, nannte Dick Improvisationstalent und Jason Glück der Dummen. Hatten sie wirklich dieselbe Ausbildung genossen? „Wissen wir, wer dahinter steckt?“ „Deine Stadt, ich bin nur Tourist.“ Ja, fuck. Würde einer der Pisser also bei Bewusstsein bleiben dürfen, um erst einmal schön aus dem Nähkästchen zu plaudern. „Nicht die Attraktion, wegen der du hier bist?“ Dick-face schien ehrlich überrascht, die weißen Linsen seiner Maske weiteten sich zwar nur kaum merklich, Jasons geschultem Auge entging die Reaktion dennoch nicht. „Dickie, und da sie sagen du seist der Dumme von uns...“ „Awwwwww, ihr redet über mich.“ Jason schnalzte irritiert mit der Zunge, jemand musste dem Kerl im Kevlar-Strampler dringend das breite Grinsen aus dem Gesicht wischen. Jason meldete sich gerne freiwillig. Trotzdem ließ er dieses Mal Nachsehen walten. Trotz Dicks spielerischen Tonfalls konnte Jason klar seine Anspannung wahrnehmen, sie deutlich an seinen Schultern und den zusammengepressten Lippen ablesen. Ihm ging es ja selbst nicht anders. „Augen auf den Tatort, Dick-face! Meinst du, wir können uns kurz darauf konzentrieren, anstatt dein aufgeblasenes Ego weiter zu streicheln? Warum bist du überhaupt hier, wenn du nicht mal selber weißt, was in deiner Stadt vorgeht?“ „Am Dock sollte ein Drogendeal vonstatten gehen. Da scheint sich aber schon jemand drum gekümmert zu haben.“ Nightwings Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er eine genaue Vorstellung davon hatte, wer wohl dieser Jemand sein konnte. Vermutlich hatte er Glück, dass der Dreck hinten noch nach seiner Mama winseln konnte und unter ihnen zwischen den Containern für Ablenkung in Form eines Prime-Time-würdigen Action-Thrillers gesorgt wurde. Nightwings Aufmerksamkeit hätte sonst vermutlich eher ihm und nicht dem Treiben da unten gegolten. „Dann habe ich einen Irren mit rotem Helm gesehen, der sich davon stiehlt und bin ihm gefolgt. Hat sich dabei nicht besonders heimlich angestellt...“, fügte er im Plauderton hinzu. Die zweite seiner Ausführungen war Jasons Meinung nach völlig unnötig. „Liegt vielleicht daran, dass dieser Jemand nichts Falsches gemacht hat und sich nicht verstecken muss.“ Das entsprach nur zum Teil der Wahrheit, aber Jason würde sich eher die Zunge abbeißen, als Goldie einzugestehen, dass er ihn überrascht hatte. Er spürte, wie wieder Wut in ihm aufkeimte und der kleine Junge von früher rebellierte, weil ‚er’ mal wieder besser war. Weiterer Punkt an fucking Golden-boy. So viel konnte er gar nicht essen, wie er sich aus Trotz gerade übergeben wollte. „Jay...“ Dicks Tonfall wurde sanfter, als hätte er seine Gedanken lesen können. Er streckte die Hand nach ihm aus, doch Jason wich schnell aus, stand auf und machte sich zum Absprung bereit. „Sie meinten auch den Dummen und Nervigen von uns. Alter, ich frage mich, wie die Leute darauf kommen... Können wir uns mal wieder aufs Wesentliche konzentrieren? Ich kümmere mich um das Gesocks unten, du hältst mir oben den Rücken frei...“ Nightwing stand in einer schnellen Bewegung auf und nickte. Er stand Jason aber auch im Weg und hielt ihn davon ab, seinen großen Auftritt genießen zu können. Denn ja, Jason würde das genießen, dem Abschaum ein herzliches Willkommen von Red Hood zu bereiten. „Keiner stirbt, verstanden? Du schickst einen unter die Erde und ich verhafte dich im Anschluss höchstpersönlich.“ Sein dummes Haar klebte ihm gegen die Schläfen und es war einfach nicht fair, dass Dick selbst jetzt noch attraktiv war mit seinem dummen Gesicht, in seiner dummen Uniform und vor allem voller Energie – auch Nightwing fieberte darauf gleich auszuteilen. Aber Dick meinte es ernst, keine Frage, und Jason konnte das Gefühl von Irritation und Verrat nicht ganz abschütteln. Musste diese unnötige kein-Töten-blah-blah-yadda-yadda Ansprache denn wirklich jedes Mal kommen? Zu gerne hätte er jetzt zu diskutieren angefangen, aber ihnen lief die Zeit davon. Da unten waren sie kurz vorm Zusammenpacken, und das wusste der Fucker sicherlich auch. Scheiß drauf. „Jesus... bist du deine B-Imitation nicht irgendwann mal leid? Ja, fein, okay. Kein Töten, solange ich es vermeiden kann. Aber wenn es sie oder ich heißt, oder sie oder eine der Geiseln, dann garantiere ich für nichts...“ Und deswegen arbeitete er lieber alleine, dann konnte er sich diesen ganzen Mist sparen. Es war doch jedes Mal dasselbe. Warum einfach, sicher, wenn es auch schwer ging? „Bei sie oder du bin ich aber bereit, nochmal ein Auge zuzudrücken...“, fügte er in einem Nachgedanken hinzu. Ach, er war einfach ein großzügiger Kerl. Goldie schien es zu reichen; er schenkte ihm sein bestes Zahnpasta-Werbung-Lächeln und Jason machte sich eine mentale Notiz, irgendwo doch noch ein Bild von einem jungen Dick Grayson mit Zahnspange und Pickeln zu finden. „Übrigens, du hast der Charmante und der Hübsche in deiner Aufzählung vergessen...“ Damit sprang Nightwing in einer geschmeidigen Bewegung vom Container ab und hatte den Nerv, in der Luft noch Saltos zu schlagen, bevor er auf der anderen Seite landete und nach einer Rolle weiter rannte, ohne an Geschwindigkeit zu verlieren. Angeber. Das Bild von Pickelgesicht würde er finden. Eines, wo er auch pummelig war und einen unmöglichen Haarschnitt hatte – in der Kombination. Vom letzteren gab es genügend belastendes Beweismaterial. Und zur Not würde Photoshop herhalten müssen. Aber nun galt es erst einmal, sich der Crew da unten zu widmen. Ein letztes Mal ließ Jason den Blick über die Shit-Show da unten schweifen, verinnerlichte sich die Standorte von Arschloch Nummer 1 bis 9, nahm jeden einzelnen wie ein Raubtier seine Beute ins Visier. Dann ließ er sich über die Kante fallen. Der Aufprall war hart, aber kalkuliert. Vielleicht bekam er Abzüge in der B-Note, darauf legte es Jason aber auch gar nicht an. Schnell musste es sein, effizient – er war kein Zirkusäffchen, das bei jeder Gelegenheit seine Kunststücke aufführen musste und auf Applaus hoffte. In Sekundenbruchteilen hatte er den Kerl neben dem alten Ford erreicht. Jason ließ mit aller Wucht den Knauf seiner Waffe gegen dessen Schläfe krachen. Es steckte genug Kraft dahinter um Arschloch Nummer 1 ins Taumeln zu bringen und die Haut unter dem Metall aufzureißen. Blut strömte aus einer hässlichen Platzwunde und färbte die Schultern des durchnässten teuren Anzugs rot. Wie leicht wäre es gewesen, dem Kerl jetzt einfach das Genick zu brechen. Verdient hätte er es, keine Frage. Auch wer nur Wache stand, während Menschen wie Vieh behandelt wurden... So jemand wollte es nicht anders. Verdiente es nicht anders. Bevor Nummer 1 wieder zu sich finden konnte, hatte Jason ihn bereits in den Würgegriff genommen und drückte mit allem, was er hatte, zu. Im Moment schirmten sie die Scheinwerfer des Wagens ab, doch standen ihre Chancen, nicht ins Kreuzfeuer zu kommen, nicht besonders gut. Jason hatte nicht vor, sie durch zu frühen Alarm weiter zu verschlechtern. Nummer 1 zappelte, schlug um sich und versuchte sich aus Jasons Griff zu lösen. Die fünf Sekunden, die ihm blieben, reichten trotz solidem Körperbau nicht aus, um sich zu befreien. Der Druck auf den Karotissinus und der damit einhergehende, suggerierte Bluthochdruck im Kopf führten zum gewünschten Shutdown. Kein Ruf, kein Schuss, noch kein Alarm. Jason übte dennoch weiter Druck aus, während er Nummer 1 weiter hinter den Wagen und damit noch mehr aus dem Sichtfeld der anderen zog. Nur um auf Nummer sicher zu gehen. Nichts war so lästig wie ein Gegner im Rücken, der durch eine unnötige Achtlosigkeit wieder viel zu schnell auf den Brettern stand. Die Narbe einer alten Schusswunde unter seinem rechten Schulterblatt war sein Zeuge. Waffe weg. Kabelbinder. Festgezurrt. Scheiß auf Zirkulation. Da waren es nur noch acht – minus den MFs, um die sich Nightwing kümmern würde. Soviel zum einfachen Teil. Gebückt rannte Jason in relativer Dunkelheit die Containerwand entlang, frisch erbeutetes MG5 mit Gurt über der Schulter. Um das Geräusch der harten Sohlen seiner Stiefel auf dem Boden musste er sich keine Gedanken machen; der strömende Regen schluckte alles. Nummer 2 stand links vom Container, in den gerade die letzten Leute verladen wurden. Alles in seiner Körperhaltung deutete darauf hin, dass der Wichser Spaß hatte. Übertriebene Kopfbewegungen, während er die Ware begutachtete und mit den Augen praktisch auszog. Lobendes Schnalzen mit der Zunge, wenn eine besonders junge Frau an ihm vorbei musste. Süffisantes Grinsen im viel zu jungen Gesicht. Dieses wurde ihm Jason mit Freuden weg prügeln. Jetzt, in diesem Moment nicht der rasenden Wut in ihm nachzugeben, verlangte ihm alles ab. Das Problem war, er stand viel zu nah dran; hier bei einem Angriff nicht bemerkt zu werden, wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Nummer 3 und 4 würden auf jeden Fall mitmischen, außerdem hatte er noch Nummer 5 auf dem Containerturm hinter sich im Nacken. Dann noch 6 und 7 beim Kran. Um die anderen hatte sich Nightwing bestimmt schon gekümmert. Aber trotzdem, riskant. Riskant, aber nicht unmöglich. Schnell suchten Jasons Augen die Nachtkulisse nach den vertrauten Umrissen Nightwings ab, um einschätzen zu können, wie weit er mit dem Frühjahrsputz tatsächlich gekommen war. Außerhalb der Autoscheinwerfer konnte er schneller vorgehen, musste nicht ganz so leise operieren wie Jason hier unten am Boden. Auf dem Containerturm gegenüber war er nicht, wo war er also? Wie zur Antwort krachte Nummer 5 schreiend von oben auf Nummer 3 und riss diesen zu Boden. Dicht gefolgt von Nightwing, der in einer grazilen Bewegung neben ihnen landete, abrollte und den Haufen aus Gliedmaßen sogar noch als Sprungbrett zu nutzen schien, um Fuß voran im Gesicht von Nummer 4 zu landen. Schwerkraft war für Goldie offenbar auch ein Fremdwort. Fuck it, das war es dann mit heimlich. Wenn man es positiv sehen wollte: Kein Grund mehr, sich weiter zurückzuhalten. Na dann: Hallo Nummer 2! Jason setzte sich wie ein Panzer in Bewegung. Zwei schnelle Schritte, dann traf mit ungebremstem Schwung der Knauf seiner M1911 gegen den Kehlkopf des Mannes, ließ ihn luftlos aufkeuchen und die Automatische hochziehen. Diese war leider nicht gesichert und gab ratternde Schüsse von sich, dank des Überraschungsmoments zum Glück nur ungezielte... Jason war jedoch bereits einen Schritt weiter und aus der Schusslinie. Genauer gesagt stand er schräg neben Nummer 2 und donnerte ihm den Knauf der Pistole gegen die Kniekehle, brachte den Mann aus dem Gleichgewicht und damit auf die Knie. Das Maschinengewehr feuerte immer noch und wie aus der Ferne drangen verängstigte Schreie und Kreischen an sein Ohr, vermutlich die Gefangenen. Also keine Zeit verlieren. Erst die rückhändige Hammerfaust gegen den Kopf – der lächerliche Al-Capone-Gedächtnis-Hut flatterte von der Birne – dann folgte der Knauf mit der Rechten direkt auf dieselbe Stelle. Keine Chance, dass Nummer 2 noch klar sehen, geschweige denn denken konnte. Ein weiterer Fausthieb gegen die Schulter brachte den Mann auf den Rücken. Der war erledigt. Doch anstatt dem Zucken seines Zeigefingers am Auslöser nachzugeben, blies Jason ihm mit einem brutalen Tritt unters Kinn die Lichter aus. Nicht viel hätte gefehlt, und er hätte ihm damit das Genick gebrochen. Für den Moment würde sich Jason aber mit dem nach hinten schnellenden Kopf und dem Sprühregen aus Blut zufrieden geben, der in Zeitlupe an ihm vorbei zog. Kurzer Blick zu Nightwing, der seine beiden Escrima-Sticks in schnellen kreuzenden Bewegungen auf Nummer 4 einregnen ließ und seinem Gegner die Waffe bereits aus der Hand geschlagen hatte. Im Gegensatz zu Jason setzte er nicht auf pure Körperkraft, sondern eine schnelle Sequenz gezielter Treffer. In einem brutalen Ballett hielt er die Angreifer auf Distanz, verwirrte sie mit den vielen Hieben an strategischen Stellen und dummen Sprüchen, die über Regen und Geschreie glücklicherweise nicht zu verstehen waren. Zu sehr pochte das Blut in seinen Ohren. Aber der Anblick, wie eine tollwütige Raubkatze. Fucking Poesie. Ziepte vielleicht auch bisschen in der Hose, aber beim Kampf halb steif zu werden, war für Jason nichts Neues. Der Rausch, das Adrenalin, kein Grund sich dafür zu schämen. Ein Therapeut hätte seine wahre Freude an ihm... Wirklich Zeit, um sich das Spektakel anzusehen, blieb aber nicht, so sehr Nightwings Backflip, der Nummer 4 bewusstlos in eine sich rot färbende Pfütze zurückfallen ließ, auch zum Verweilen einlud. Die beiden Idioten vom Kran kamen angerannt und setzten Schüsse ab, anstatt vernünftig zu sein und das Weite zu suchen. Darwinismus, der griff. Sich darauf verlassend, dass Nightwing die wenigen Leute die noch draußen im Regen standen in den Container hinter Metall in relative Sicherheit bringen würde, sprintete Jason los. Im Zickzack, direkt vor den Lauf musste er den beiden auch nicht. Sie waren vielleicht gut bewaffnet, mit dem Zielen hatten sie es dennoch nicht so. Jason schon. Egal was Dick vorhin gesagt hatte, das war ein klarer sie oder er-Fall. Er ließ sich zu Boden fallen, nutze den Schwung seines Anlaufs und schlitterte den nassen Asphalt entlang. Shit, er mochte diese Hose. Wie im Rausch setzte er die ersten vier Schuss ab. Nummer 6 kreischte in einem unangenehm hohen Ton auf, als es ihm die rechte Kniescheibe zertrümmerte und die zweite Kugel in den linken Oberschenkel traf. Musik in seinen Ohren. Keine Chance, so das Gleichgewicht zu halten. Nummer 6 krachte ungebremst nach vorne, Gesicht voran auf den harten Boden. Platsch. Musste weh tun. Fast gleichzeitig riss es Nummer 7 die Schulter zurück. Doch trotz doppeltem Treffer reichte es noch nicht aus, ihn auf die Bretter zu schicken. Der wusste nicht, was gut für ihn war und Jason konnte das nur gut heißen. Längst schon wieder auf den Beinen, prallte er auf Nummer 7, nutzte die vor den Oberkörper erhobenen Unterarme, um das Maschinengewehr umzulenken. Sie feuerte die letzten Schüsse. Rattern. Klimpern. Kugeln gegen den korrosionsbeschichteten Stahl der Container. Genug. Irgendwann war auch das beste Magazin leer. Jason zog schnell den rechten Ellenbogen hoch und hämmerte diesen mit boshafter Präzision in Nummer 7s Gesicht. Er konnte fühlen, wie die Nase unter dem Hieb brach, sehen, wie das Blut spritzte. Schnelle Rechts-links-Kombination gegen den Hals, um ihn auf etwas Distanz zu bekommen, dann geladener seitlicher Tritt auf die Brust. Rippen brachen. Jasons grinste. Nummer 7 ging endlich auf die Bretter. Schnell war Jason über ihm, trat das MG3 außer Reichweite und ließ Nummer 7 in den Lauf seiner Waffe blicken. „Bitte. Biiiiitte tu mir den Gefallen und versuch aufzustehen, Arschloch! Gib mir einen Grund!“ Es juckte ihn im Finger am Abzug und Jason konnte ehrlich nicht sagen, was er tun würde, sollte der Kerl hier irgendwas versuchen. Nummer 7 funkelten ihn böse an, wie ein aufgeputschter Kampfhund, dem eben ein Maulkorb angelegt worden war. Wenn er gekonnt hätte, dann hätte er ihn erschossen. Aber es war nicht Nummer 7, der den Schuss abgab. Jason schnellte herum. Nummer 6 wusste offensichtlich nicht, was gut für ihn war. Er hielt das Maschinengewehr in zittrigen Händen und versuchte auf Jason zu zielen, verfehlte aber sein Ziel. Hinten beim Container ertönte ein schmerzerfüllter Aufschrei. Fuck. Dummer Fehler. Fuck, fuck, fuck! Jason sah rot, feuerte sein Magazin in beide Hände von Nummer 6. Kein Chirurg der Welt würde den Brei wieder zu richtigen Gliedmaßen zusammensetzen können. Während er das Magazin wechselte, ließ Jason seine Militärstiefel auf die Hände von Nummer 7 krachen – auch der würde heute nicht mehr schießen. Vermutlich nie wieder. Dann drehte sich Jason um und sprintete zurück. Dick war getroffen, das konnte man sehen. Er hatte sein Gewicht auf die linke Seite verlagert. Stur wie er war, ruhte er sich aber nicht aus, sondern humpelte zum Container und sprach mit den Leuten, schien beruhigend auf sie einzureden. Den Trupp menschlichen Abschaums hatte er zuvor bereits mit Kabelbindern gesichert. Als Jason neben ihm zu stehen kam, funkelte er ihn finster an. Oh, der war sauer. „Red, war das wirklich nötig?“ In Momenten wie diesem klang er so sehr wie Bruce, dass es Jason kalt den Rücken hinunter lief und er sich wieder ganz klein fühlte. Ohne Frage, Dick meinte den Einsatz von Schusswaffen. Herrgott, er war ‚angeschossen’ und wollte wirklich zu diskutieren anfangen. Hier? Jetzt? Echt jetzt?! „Kehr du mal lieber vor der eigenen Haustür. Wenn ich mich recht erinnere, sind heute nicht nur Tropfen vom Himmel gefallen.“ Zu seiner Überraschung erwiderte Dick darauf nichts, stoisches [font=Tahoma, Verdana, Arial, sans-serif]„Mhm“ mal nicht mitgezählt. Er musste wirklich Schmerzen haben und das hier schnell abwickeln wollen. So schnell gab Dick sonst nicht klein bei. Jason versuchte seine Irritation abzuschütteln und schluckte die verbleibenden Worte hinunter, die ihm noch auf der Zungen lagen. Mit Dick sollte man sein Glück nicht herausfordern. Lieber ging er auf die Knie und betrachtete seinen Oberschenkel. Eine Kugel war glatt durchgegangen, das Kevlar kein wirkliches Hindernis für Waffen des hier aufgefahrenen Kalibers. Die Wunde blutete wie blöd, aber soweit er es auf die Schnelle einschätzen konnte, waren keine Arterien getroffen worden. Bei den momentanen Wetter- und Lichtverhältnissen aber schwer mit Sicherheit zu beurteilen. In jedem Fall würde sie gereinigt und verbunden werden müssen. Dennoch schwappte über Jason ein Gefühl der Erleichterung. Goldie hatte verdammt noch einmal Glück gehabt. Der Gurt der erbeuteten Waffe kam jetzt gut gelegen. Jason löste schnell das MG davon ab und legte mitsamt eines seiner Handschuhe einen improvisierten Druckverband an. Das musste reichen, bis er sich das in Ruhe ansehen konnte. Während der ganzen Zeit redete Dick weiter beruhigend und mit einer Engelsgeduld auf die Männer und Frauen im Container ein. Er war gut in sowas, mit seinem einnehmenden Lächeln und seiner jungenhaften Art sicherlich auch der bessere Ansprechpartner als Jason. Red Hood sollte Furcht auslösen, Nightwing konnte zugänglich sein, wenn er nicht gerade Hiebe auf Verbrecher einregnen ließ. Tja, dumm nur, dass der Haufen Arschlöcher sich jetzt mit Red Hood unterhalten durfte. Jason ging zu Nummer 2 zurück, den hatte er eh noch gefressen, und knallte ihm das kalte Eisen der M1911 gegen die Wange. Genügend Schwung, dass es weh tat und dem Wichser klar sein musste, dass er es verdammt ernst meinte; nicht genug, um die Lichter ein zweites Mal auszuknipsen. „Wir können das jetzt einfach oder aber auf die harte Tour machen“, fing Jason an, wurde dann aber direkt unterbrochen. „Fick dich!“ Einen Sekundenbruchteil später hatte das blutige Lächeln von Nummer 2 klaffende Lücken und der Kerl durfte am Lauf seiner Waffe nuckeln. „Ich erkläre dir auch gerne, wie das läuft, weil ich ein so netter Kerl bin. Ich stelle dir eine Frage, du antwortest. Alles andere, und du kannst deine Nahrung künftig mit dem Strohhalm zu dir nehmen.“ Jason hatte einen Tonfall angeschlagen, als würde er einem Kleinkind erklären, warum man sich vorm Abendessen die Hände waschen sollte. Dass er dabei seelenruhig mit der Pistole im Mund von Nummer 2 ruckelte und gegen die noch vorhandenen Zähne stieß, wollte dazu nicht so ganz passen, verfehlte aber selten seine Wirkung. „Hast du es dann immer noch nicht kapiert? Nun, dann wirst du beim Essen im Rollstuhl sitzen.“ Leichtes Schnippen mit dem freien Zeigefinger gegen die beiden Kniescheiben des Gefesselten. „Reicht auch noch nicht? Alter, dann hoffe ich, deine Auftraggeber zahlen gut. Du wirst dir eine Krankenschwester anheuern müssen, die dir deine Suppe hin hebt.“ Vielsagendes Nicken in Richtung der gebundenen Hände. Nightwing würde ihn das im Leben nicht machen lassen, aber das konnte der Kerl vor ihm natürlich nicht wissen. Und der Ausdruck in seinem zuschwellenden Gesicht signalisierte, dass die Botschaft durchaus angekommen war. Braver Junge. „Na dann fangen wir doch noch mal an: Für wen arbeitest du?“ Nur widerwillig zog er seine Waffe wieder aus Nummer 2s Mund heraus. Aber sie würden hier nicht weiter kommen, wenn der Kerl ihm nur den Lauf voll sabberte und man vor lauter Brabbeln nichts verstand. „Ich weiß ehrlich nicht...’“ Fing gar nicht gut an. Jason seufzte und brach dem aufjaulenden Kerl die Nase. Und hier hatte er gedacht, dass er schlau genug war zu kooperieren. „Überlege dir die nächsten Worte ganz genau. Strohhalm, Rollstuhl, Krankenschwester... liegt bei dir.“ Nummer 2 wimmerte gequält und spuckte Blut sowie einen weiteren Zahn zu Boden. War wohl nicht mehr ganz so leicht unter diesen Umständen zu sprechen, aber das war nicht Jasons Problem. Um hier etwas mehr Schwung in die Sache zu bringen, richtete er den Lauf der M1911 auf das rechte Knie. „The Market. Sie nennen sich The Market.“ Na also, ging doch. Etwas schwer zu verstehen über das ganze nasale Sabbern, aber der Kerl redete. „Was ich sagen wollte, war: ich weiß wirklich nicht, wer dahinter steckt, habe die nie persönlich getroffen.“ Nummer 2 duckte sich, als würde er den nächsten Hieb erwarten, der dann aber nicht kam. „Wie wurdet ihr dann angeheuert?“ Zeitungsannonce war ja wohl auszuschließen. „Und wie bekommt ihr dann eure Anweisungen? Tut mir leid, dir das sagen zu müssen, hinter den großen Kalibern hat nicht so viel gesteckt.“ Ein roter Sabbertropfen lief Nummer 2 Kinn entlang, als er sich überschlug schnell zu antworten. „Post. Paket! Also ich meine... im Briefkasten war ein Paket mit Uniform, Wegwerfhandy und 10k Dollar. Über das Handy kamen die Koordinaten, Uhrzeit...“ Er hätte weiter zuhören sollen, doch Jason sah rot. Er drückte ab, Waffe immer noch aufs rechte Knie gerichtet und Nummer 2 sackte jaulend zur Seite. Sah ihn aus weit aufgerissenen Augen entsetzt an, denn er hatte doch brav geantwortet. Aber Scheiße, für gerade mal 10 fucking k stand er seelenruhig daneben, wie Menschen in Container verladen wurden und weiß Gott was für einem Schicksal entgegen blicken durften! Er wollte sich auch dem linken Knie annehmen, da spürte Jason einen festen Griff an der Schulter. „Red Hood, es reicht!“ Bestimmend, aber immerhin klang Nightwing nicht so, als würde es ihm besonders leidtun, was mit Nummer 2 passiert war, sondern als würde er Jason von einer Dummheit abhalten. Fuck. Hätte B ihn nicht so indoktriniert, dann hätten sie unter anderen Umständen vielleicht ein gutes Team abgegeben. Um jetzt aber keine Diskussion loszutreten, sicherte Jason die Waffe und steckte diese ins Halfter. Gleichzeitig gab er sich sichtlich Mühe, die Muskeln seiner Schultern zu lockern und den Körper wieder zu entspannen. Dick sprach gut auf Körpersprache an – und Tatsache, er ließ seine Schulter wieder los. Vielleicht hatten auch die Sirenen in der Ferne damit zu tun. Das machte es deutlich einfacher Nummer 2 abzutasten, der wie ein geschlagener Hund vor ihm wegzuckte. Dabei machte sich Jason keine große Hoffnung; so dumm, das Wegwerfhandy hier bei sich zu tragen, war selbst diese traurige Ansammlung an menschlichem Abschaum nicht. Und tatsächlich, nichts außer einem Zippo, das er kurzerhand einsteckte. „Okay, verstanden. Nein, Hood ist bei mir... Weitestgehend... Ja, wir machen uns auf den Weg.“ Dicks Stimmlage hatte sich geändert, war sachlicher, kürzer angebunden. Ein Blick nach oben zeigte, dass er nun in sein Com-Tech sprach, vermutlich mit Al oder Tim. Hoffentlich nicht mit B. „Uns geht es gut.“ Also Alfred. B setzte voraus, dass sie alles im Griff hatten. So oder so, die örtlichen Behörden bereits im Anmarsch und waren Dank des kleinen Präsents weiter unten im Hafen auch verdammt nah. Höchste Zeit, sich aus dem Staub zu machen. Sah wohl nicht nur er so; Goldie drehte sich um, verzog dann aber direkt das Gesicht, als er zu viel Gewicht auf das rechte Bein verlegte. „Kannst du laufen?“ Instinktiv streckte er seinen Arm nach Dick aus, der für einen kurzen Moment den Eindruck machte, als würde er das Hilfsangebot ausschlagen. Dummer Sturkopf. Aber vielleicht war er doch nicht so dumm wie er aussah, denn nach kurzem Zögern nahm er die Hilfe an und stützte sich an Jason ab. „Ich glaube, wir sind schneller wenn du mich trägst...,“ kam die kleinlaute Antwort. So wie er Dick kannte, musste ihn das Eingeständnis einiges an Überwindung gekostet haben. Stolzes kleines Vögelchen, das der Welt immer aufs Neue beweisen wollte, wie selbstständig es doch war. „Polizei und Krankenwagen sind schon unterwegs, wir haben vielleicht eine Minute. Höchstens zwei,“ fügte er wie zur Rechtfertigung an. „Immer die Jungfrau in Nöten.“ Jason konnte nicht anders als unter seiner Maske süffisant zu grinsen. „Meinetwegen. Wenn der Ritter in scheinender Rüstung dann aber auch so gut wäre, uns schnell zum Ross zu bringen...“ Kurz war Jason versucht den patzigen Unterton damit zu quittieren, Dick nicht wie vermutlich angenommen in Huckepack zu nehmen, sondern wie eine Braut auf beide Arme. Aber sie hatten hier beide einen Ruf zu verlieren, und vielleicht fühlte er sich auch ein bisschen schlecht, dass Dick angeschossen worden war, weil er Nummer 6 nicht rechtzeitig die Waffe aus der Hand getreten hatte. Also entschied er sich für den Mittelweg und schulterte Nightwing während die Sirenen immer näher kamen.[/font] RE: The Market | JayDick | Teil 1/? - tenten31 - 07.07.2020 Lieber Gast, wir würden uns sehr freuen, wenn du dich bei uns anmeldest. RE: The Market | JayDick | Teil 1/? - Aerlinn - 07.07.2020 Lieber Gast, wir würden uns sehr freuen, wenn du dich bei uns anmeldest. RE: The Market | JayDick | Teil 1/? - Lossi Kal-El - 09.07.2020 Lieber Gast, wir würden uns sehr freuen, wenn du dich bei uns anmeldest. RE: The Market | JayDick | Teil 1/? - Aerlinn - 09.07.2020 Lieber Gast, wir würden uns sehr freuen, wenn du dich bei uns anmeldest. RE: The Market | JayDick | Teil 1/? - Lossi Kal-El - 09.07.2020 Lieber Gast, wir würden uns sehr freuen, wenn du dich bei uns anmeldest. |